Folgende Möglichkeiten stehen zur Verfügung ein Baugrundstück zu erwerben:
1. Deine Eltern oder Verwandtschaft ist im Besitz eines Grundstücks das sie dir schenken oder verkaufen wollen.
2. Du kennst jemanden der ein Baugrundstück zu verkaufen hat.
3. Du gehst in deiner zukünftigen Wahlheimat zum Gemeindeamt und erkundigst dich dort über zu verkaufende Baugrundstücke.
4. Die suchst im Internet auf Immobilienplattformen nach Baugrundstücken.
Einige gängige wären zum Beispiel:
▷ Bauplatz oder Grundstück kaufen - bei immowelt.at
Grundstück kaufen in Österreich - ImmoScout24 (immobilienscout24.at)
5. Du kontaktierst den Immobilienmakler deiner Wahl und beauftragst ihn mit der Suche einer maßgeschneiderten Immobilie oder Baugrundstück.
Wenn der Kauf über einen Makler läuft, kannst du dir sicher sein, dass alles korrekt und nach den geltenden Richtlinien läuft, du musst aber zusätzlich eine Verkaufsprovision mit einrechnen, die in der Regel 3,6% des Kaufpreises beträgt. Du kannst dir in diesem Fall aber sicher sein, dass alles den ausgeschriebenen Fakten entspricht und dies vorab durch den Makler geprüft wurde. Er haftet nämlich für die Richtigkeit der Angaben.
Im Falle eines Privatverkaufes muss es nicht sein, das die Angaben des Inserates auch mit den tatsächlichen Gegebenheiten übereinstimmen. Genaue Angaben zum Grundstück findest du durch einen Grundbuchsauszug des entsprechenden Grundstückes.
Über diesen Link kannst du Grundbuchsabfragen direkt beim Grundbuch machen. Du brauchst dazu die Grundstücksnummer und die Nummer der Katastralgemeinde.
Grundbuchabfrage (justizonline.gv.at)
Die Grundstücksdaten kannst du über die Onlinekarte im Internet abfragen. Auf dieser Karte findest du auch weitere nützliche Informationen wie:
* Basiskarten
* Energie
* Geologie
* Landwirtschaft und Wald
* Raumordnung
* Umwelt und Natur
* Verkehr
* Wasser
KAGIS MAPS - Land Kärnten (ktn.gv.at)
Hier der Link der Katasterkarte mit den Grundstücksnummern für Kärnten:
Nachdem du einige Zeit im Internet verbrachst hast, mehrere Angebote über Makler durchgeforstet hat und einige Besichtigungen durchgeführt hast, hast du es gefunden, dein Baugrundstück.
Vor dem Kauf solltest du dich noch über folgende Punkte erkundigen:
1. Handelt es sich um eine Baulandwidmung, oder sind teile des Grundstückes als Grünfläche gewidmet? Hier darfst du ohne eine Widmungsänderung nicht bauen und der Preis wäre auch ein anderer als für reines Bauland. Achtung: Widmungsänderungen liegen im Ermessen der Gemeinde und die Bestätigung für die Änderung einer Widmung wird ausschließlich vom Land erteilt. So ein Verfahren kann sich schon über mehrere Jahre ziehen und du hast absolut keinen Rechtsanspruch darauf.
2. Ist das Grundstück bereits aufgeschlossen? Das bedeutet, stehen die Anschlussleitungen für Strom, Wasser, Kanal und Telefon direkt an der Grundgrenze oder bereits am Grundstück.
3. Gibt es irgendwelche Belastungen auf dem Grundstück? Diese können sein: Rechte und Pflichten gegenüber Dritten - diese sind meist im Grundbuch eingetragen um wirksam zu sein. Auch Altlasten wie Kontaminierungen (Belastungen von Boden durch Verunreinigungen) gehen bei einem Kauf auf den neuen Eigentümer über.
4. Ist die Liegenschaft durch ein Pfandrecht belastet? In diesem Fall müsste bei einem Verkauf zuerst der Gläubiger über mit dem eingetragenen Pfandrechtsbetrag befriedigt werden.
Sind diese Punkte abgeklärt, dann steht einem Kauf nichts mehr im Wege. Wenn du den Kauf über einen Makler abschließt, musst du ein verbindliches Kaufangebot unterfertigen, welches der Grundstücksverkäufer dann nur mehr annehmen muss. Achtung, wenn du ein Kaufangebot machst, ist dieses wie schon gesagt verbindlich. Im Falle eines Rücktrittes vom Angebot fallen bereits Gebühren an.
Schließt du den Kauf mit einer Privatperson ab, so empfiehlt sich in jedem Fall eure Willensübereinkunft schriftlich festzuhalten inkl. dem Kaufpreis. In Österreich gilt zwar das ein Vertrag auch mündlich Zustandekommen kann, es liegt jedoch an jedem der Vertragspartner, die Vereinbarungen zum Vertrag nachweisen zu können.
Kommt es zu einer Willensübereinkunft beider Vertragspartner, oder wird das Kaufangebot angenommen, sollte ein Rechtsanwalt oder Notar mit der Errichtung des Kaufvertrages kontaktiert werden. Die Kosten für die Vertragserrichtung übernimmt im Regelfall der Käufer und diese sind in der Regel vom Kaufpreis und Aufwand abhängig. Wir der Kaufvertrag von einem Rechtsanwalt errichtet, so ist der Notar nur mehr für die Beglaubigung der Vertragsunterzeichnung zuständig. Machst du alles über den Notar, so wird die gesamte Errichtung beim Notar durchgeführt.
Der Notar vereinbart mit den Vertragspartner einen Termin zur Unterzeichnung des Kaufvertrages und nach diesem wird der Notar die Grundbuchsordnung herstellen. Dh. nach Bezahlung des Kaufpreises auf das Treuhandkonto des Notars führt dieser den Eigentümerwechsel beim Grundbuch durch und du bezahlst zusätzlich zum Kaufpreis die Grundbuchseintragungsgebühr, die Notarkosten. Nach Durchführung der Eintragung in das Grundbuch bekommst du vom Notar den neuen Grundbuchsauszug wo du als neuer Eigentümer ausgewiesen wirst.
Ebenso wirst du dann vom Finanzamt einen Grunderwerbssteuerbescheid erhalten, den du dann auch gleich einzahlen kannst. Ist dann alles wie beschrieben abgelaufen, kannst du dich neuer Eigentümer deines Grundstückes schimpfen und hast dazu alle Recht und Pflichten übernommen.
Wenn du ein Grundstück erwirbst, bekommst du dann auch als Eigentümer einen jährlichen Grundsteuerbescheid zugestellt, der bei Ersterwerb und Bezug von Wohnbauförderungen oder unter gewissen Voraussetzungen in den Ersten 10 Jahren nach dem Erwerb reduziert werden kann. Dazu musst du ein eigenes Ansuchen auf deiner Gemeinde stellen.
Eine Übersicht zu den anfallenden Kosten findest du hier:
Makler Provision
Grundbucheintragungsgebühr
Notar / Rechtsanwalt
Grunderwerbssteuer
3,6% vom Kaufpreis
1,1% vom Kaufpreis
ca. 1,5% v. KP jedoch lt. VB Honorar
ca. 3,5% v. KP höchst. 30% v. Verkehrswert
Fast vergessen bei der Auswahl des Grundstückes habe ich, dass dein Plan du dein Konzept vom Haus schon im Hinterkopf haben solltest wenn du dich für dein Grundstück entscheidest.
Wenn du ein Grundstück 30x30m auf ebener Wiese findest, wird es nicht so schwierig sein, dein Haus darauf zu planen. Solltest du dich aber für ein Grundstück in Hanglage interessieren, solltest du dir schon mal im Vorhinein überlegen, wie dein Haus dort errichtet werden soll. Bei "schwierigen" Grundstücken solltest du in jedem Fall vor dem Kauf einen Fachmann - Planer oder technischen Berater deines Vertrauens konsultieren. (keine Eigenwerbung: Beratung pro 1/2 Stunde - baureif.at - Baumeister DI(FH) Wolfgang Egger )
Denn nur weil ein Baugrundstück zum Verkauf steht, heißt dies noch lange nicht, dass dort auch ein Haus errichtet werden kann.
Ebenso sind folgende Softskills bei der Auswahl des Grundstückes zu beachten:
1. Fühlst du dich am Grundstück wohl?
2. Ist die Nachbarschaft deinen Vorstellungen entsprechend? Konntest du bereits Nachbarn kennenlernen? Sind diese OK und bist du mit Ihnen auf einer Wellenlänge?
3. Wie ist der Verkehr vor deinem Grundstück?
4. Gibt es eine öffentliche Verkehrsanbindung in der Nähe?
5. Wie weit ist es von dort zur nächsten Schule?
6. Sind Restaurants oder Gasthäuser in Fußnähe erreichbar?
7. Wie schaut es sonst mit Infrastruktur in der Nähe deines zukünftigen Wohnsitzes aus?
Sind diese Punkte deinen persönlichen Vorstellungen entsprechend vorhanden ist es an der Zeit sich zu entscheiden. Falls dir mehrere Grundstücke mit verschiedenen Optionen gefallen und du dich nicht entscheiden kannst, schreib dir eine List mit pro und kontra und lass dein Bauchgefühl entscheiden und nimm das Grundstück mit der Mehrzahl an Pro Stimmen.
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