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Dein Budget

Bevor du dich mit der Planung beschäftigst, Gratistools im Internet für Planung downloadest oder beginnst Immobilien für dich zu sichten, solltest du dir mal Gedanken über dein Budget machen. Das heißt, wieviel darf das Ganze den kosten bzw. was kann und will ich mir leisten.

 

Du kannst zwar bei Planungsmöglichkeiten oder Grundstücken gustieren, du sollest jedoch immer einen Schritt vor den anderen machen.

 

Na also, dann machen wir mal einen Kassasturz:

 

Was kannst du flüssig machen? Wieviel hast du dir bis jetzt erspart? Hast du was geerbt oder hast du vielleicht einen Besitz, den du für dein Projekt flüssig machen kannst? Wie hoch sind deine Lebenserhaltungskosten? Mit wieviel kommst du wirklich aus im Monat? Hast du bestehende Kredite - hoffentlich nicht. Wenn ja, musst du das in jedem Fall einkalkulieren. Hast du Leasingverträge oder sonstige Verpflichtungen?

 

Wenn du dir diese Fragen stellst, nimm einen Zettel und einen Stift und schreib dir in Ruhe mal alles zusammen.

Der Kassasturz

Die oben genannten Fragen - und hoffentlich habe ich da jetzt nichts vergessen sollest du dir mal in einer Liste zusammenschreiben und unten einen fetten Strich darunter machen und dann, wie wir es in der Schule gelernt haben, sollten wir addieren.

 

Beginnen wir mal mit der Haushaltsrechnung:

 

Geh mal auf dein Konto und schau dir die Ausgaben der letzten 5 Monate an. Schreib dir die Daueraufträge und sonstigen Ausgaben auf oder markiere diese in deiner Banking App. 

 

Um das etwas übersichtlicher zu gestalten, habe ich die unten angefügte Tabelle erstellt.

Ausgaben:

Versicherungen

Mitgliedschaft im Fitnessstudio

Sparpläne

Bargeldbehebungen pro Monat

Bankomatzahlungen pro Monat

Kosten für Miete und Betriebskosten

Handyvertrag

Kreditkartenabrechnung

Kosten für KFZ, tanken, Leasing

GIS Gebühr

Kontoführung

Privatarztrechnungen

Sonstiges

_____________________________

 

250€

50€

800€

600€

250€

400€

30€

250€

500€

25€

10€

50€

100€

_____

3.315€ Fixkosten pro Monat!!!


Jetzt aber nicht gleich erschrecken, bei deinem Familieneinkommen von 4.500€ im Monat ist da nicht viel Luft nach oben. Einige dieser Kosten wirst du ein wenig reduzieren können und einige werden umgeschichtet werden. Vielleicht kannst du dir ja das eine oder andere etwas reduzieren und die nächsten paar Jahre auf kleineren Füßen leben. 

Ein paar Posten hätte ich da schon mal gefunden. Die Mitgliedschaft im Fitnessstudio kannst du dir die nächsten paar Jahre vielleicht sparen. Wenn du selber etwas anpacken möchtest, hast du dein Training gratis auf der Baustelle und du sparst auch noch direkt Geld.

Die Sparpläne kannst du ja auch ein wenig reduzieren, schau aber dass du dir trotzdem monatlich noch etwas auf die Seite legst, für Unvorhersehbares zum Beispiel. Es ist nicht schlecht, einen Bausparer mit 100€ pro Monat am laufen zu halten, dann kannst du dich alle 6 Jahre auf ein Sonderbudget von etwas über 7.200€ freuen mit dem du dann den einen oder anderen Wunsch verwirklichen kannst oder einmal außerplanmäßig mit der Familie so richtig schön in den Urlaub zu fahren. Nach ca. 10 Jahren wird sich dein Budget wieder normalisiert haben und du wirst neben den laufenden Kosten für das Haus, den Kredit, Sonderausgaben usw. wieder richtig Geld haben so wie früher, wie du noch bei Mama im Haus gewohnt hast. 

So, jetzt schauen wir uns mal die Sachen an, die du bereits erspart hast, oder die Dinge die du vielleicht rechtzeitig vor dem Projektstart zu Barem machen kannst. Aufgrund der Kreditvorgaben nach Basel 2 sind dem Eigenheimbauer sowieso einige Grenzen gesetzt worden. Genauere Infos dazu findest du hier: 

Du hast mal deinen Rechenstift gespitzt und kannst dir für den Hausbau inkl. der Marie vom Papa und den Schwiegereltern den Betrag von 100.000€ frei machen.

Das ist gut. Denn bei den derzeitigen Grundstückspreisen in Österreich, die zwischen 50-500€ pro m2 liegen kannst du dir davon schon mal ein Grundstück kaufen.

 

Für unser Beispiel gehen wir von 150€/m2 Grundstückskosten aus und du kommst auf eine satte Grundstücksfläche von 600m2. Der eine oder andere brave Mitrechner wird sich jetzt denken: 100.000/150 ist doch nicht 600. Leider liege ich da aber richtig. Du musst beim Grundstückskauf mit sogenannten Grundstücksnebenkosten für Makler, Grundbucheintragung, Vertragserrichtungsgebühren, Notarkosten rechnen, die sich mit ca. 10% vom Grundstückswert zu Buche schlagen.

 

600m2 ist zwar nicht richtig groß es recht jedoch, dir hier ein schönes und nettes Eigenheim zu errichten und dann später nicht Stunden mit dem Rasenmähen zu verbringen. Die Meisten Baugrundstücke haben nach den unterschiedlichen Bebauungsplänen der Gemeinden eine Mindestgröße, die aber meist bei 450m2 beginnt. Bei einer maximalen GFZ (Geschossflächenzahl) von 0,5-0,8 ist somit die maximal mögliche Bruttogeschossfläche bei unserem Beispiel mit 600m2 und einer GFZ von 0,5 - 300m2 zu bebauende Bruttofläche. Abzüglich der Wände und bei einem Bau auf zwei oberirdischen Geschossen liegt dann deine maximal bebaubare Nutzfläche bei ca. 240m2 inkl. Garagen. Das sollte also reichen.

 

Ebenso eine gute Faustregel beim Hausbau ist es, dass du mit deinem mitgebrachten Eigenkapital mal das Grundstück inkl. der Nebenkosten kaufen kannst.    

Also wenn du das Fitnessstudio einsparst und die Sparpläne auf 300€ im Monat reduzierst, kannst du deine Fixkosten von 3.315€ auf 2.765€ reduzieren. Ist ja schon mal was. Somit beträgt dein freier Betrag für die Tilgung eines laufenden Kredites bei einem Familieneinkommen von 4.500€ - 1.735€. 

Na gut. Sagen wir 1.500€. Ein wenig Luft zum Leben muss ja auch noch sein. Und die Kohle vom Urlaubs- und Weihnachtsgeld hast du ja auch noch. Die wirst du aber eh brauchen. 

Und wie wir das Thema mit dem Kredit angehen, erzähle ich dir beim nächsten mal.

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